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Grenzen

Tagraum-Grenzen

Die temporäre Ausstellung „Erinnerungsorte“ fand in den Gebäuden des ehemaligen Kinderheims Köln-Sülz statt. Das 1917 gegründete Kinderheim war eine der größten Einrichtungen in Europa, bis es fast 100 Jahre später geschlossen wurde. Das Verwaltungs- und Wohngebäude, das für die Ausstellung genutzt wurde, ist eines der wenigen noch existierenden Gebäude. Seine Fassade und damit das äußere Erscheinungsbild stehen unter Denkmalschutz, der innere Bereich sollte entkernt, modernisiert und einer neuen Nutzung zugeführt werden. Wenige Tage vor Beginn der Baumaßnahmen, fand die Ausstellung „Erinnerungsorte“ statt. Die Konzept der Ausstellung war es, künstlerische Positionen zu entwickeln, die sich mit der Geschichte des Kinderheims und seiner ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner auseinandersetzen.

Für die Arbeit Tagraum sind einige Arbeiten im Vorfeld entstanden, die dann letztlich keine Bestandteile der Ausstellung wurden, aber indirekt das Ergebnis deutlich prägten:

Insbesondere die symmetrische Anordnung der mittig durch die kleine Kammer getrennten Räume war für mich interessant. Ich beschloss, diese Räume auf unterschiedliche Arten zu vermessen. Dies durch Abschreiten der Räume und gleichzeitiges Filmen der Raumgrenzen – mit besonderer Aufmerksamkeit auf die bodennahen Randbereiche, in Beziehung Setzen der gefühlten Proportionen durch beobachtendes Bleiben in den Räumen, Aufnahmen der Außengeräusche und letztlich das tatsächliche Vermessen der Räume einschließlich ihrer Übergänge.

Die Messwerte fanden ihren Ausdruck in einer grundrissartigen Zeichnung der Raumkonturen, die wiederum für die konzeptuelle Ausarbeitung der Arbeit Tagraum genutzt wurden.

  • Jahr:2015
  • Bereich:Forschung