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Hüllen

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Eine Hülle ist ein sichtbares, äußeres Zeichen eines sich ehemals darin befindlichen und nicht mehr existenten Inhalts. Es schließen sich Fragen nach der Beschaffenheit des ehemaligen Inhalts an und danach, wie die Hülle ausgesehen haben mag, als sie noch mit Inhalt gefüllt war. Es ist auch die Frage danach, was die Hülle als solche repräsentiert oder – noch – verbirgt. Die Körper entstehen, indem eine dünne Schicht Ton über einen festen Kern geformt wird. Nach kurzer Trockenzeit wird die Tonschicht aufgeschnitten und der Kern entfernt. Es bleibt eine noch formbare Hülle aus lederhartem Ton.
Die endgültige Gestalt der Objekte entsteht durch Zusammenfügen der zerschnittenen Formteile zunächst in die ursprüngliche Form und dann durch weitere Formung, im Wesentlichen durch Eindrücken des Körpers. Die auf diese Art geformten und keramisch gebrannten Hüllen legen einen Schrumpfungsprozess nahe, ein späterer Verfall und Auflösung scheinen möglich.

Drei vogelähnliche Keramikobjekte liegen nebeneinander auf dem Boden, der Schnabel ist nach oben gerichtet. Über ihnen hängen, mit Garn an der Decke befestigt, verlassene Stoffhüllen. Diese hatten zuvor die Körper- ähnlich eines genähten Kokons – beherbergt. Die Stoffhüllen sind mit Wachs verstärkt, so dass die Formen der nun entfernten und am Boden liegenden Körper noch erkennbar und in einem fragilen Zustand konserviert sind.

  • Jahr:2013
  • Bereich:Sonstige Arbeiten